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Geschichte über die Entstehung des Namens "Zum Kirchenbäcker"

Die alte Kirche soll im Jahre 1432 erbaut worden sein. Sie war eine Kapelle ohne Turm, nur mit einem Dachreiter versehen. Sie stand in der früheren Kirchgasse, der heutigen Wiesenstraße, also ganz nahe bei dem ältesten Teil des Dorfes, zwischen dem Gasthaus Ries und dem Ecke Wiesen- und Bahnhofstraße gelegenen Gehöft Fluck. Sie war aus Bruchsteinen gebaut, wie die jetzige Kirche, aber außen verputzt. Ihr Schiff war fast 10 Meter lang und 6 Meter breit. In einer Urkunde vom Jahre 1524 werden milde Stiftungen aufgeführt, mit denen die Kapelle zum hl. Antonius in Eschhofen, die zum hl. Jakobus in Lindenholzhausen, die zum hl. Albanus in Rübsangen und die zur hl. Katharina in Ennerich bedacht waren. Diese letzte Kapelle ist die einzige, die von den eben aufgeführten noch heute steht; sie wird als evangelisches Gotteshaus seitens der Gemeinde benutzt. Urkundlich wird sie erstmals im Jahre 1311 als St. Michaeliskirche erwähnt.

Nach Urkunden aus den Jahren 1691 und 1695 wurde die Antoniuskapelle zu Eschhofen damals renoviert. Unter anderem wurden an die Wand des Chores einige Apostelbilder gemalt. Ferner wurden zwei neue Statuen aufgestellt: die der Mutter Gottes, die von den Mädchen der Gemeinde gestiftet wurde, und die des Kirchenpatrons, des heiligen Einsiedlers Antonius; beide sind noch vorhanden.

Stiftungsgemäß wurde in unserer Kapelle vom Jahre 1464 ab Sonntags Frühmesse gehalten für die alten und kranken Leute, die dem Hauptgottesdienst in der Stiftskirche zu Dietkirchen, bzw. in der Kapelle zu Rübsangen nicht beiwohnen konnten, anfangs aller 14 Tage, später – sicher um das Jahr 1752 – alle Sonn- und Feiertage. Außerdem fand in unserer Kapelle feierliches Hochamt statt an drei Festen: dem Patronsfest, der Kirchweih und am Sonntag „Exaudi“ (5.Sonntag nach Pfingsten), an dem wohl der Bettag der Gemeinde gefeiert wurde. An diesem letzten Tag kam auch regelmäßig eine Prozession von Lindenholzhausen, die von dem dortigen Pfarrer geführt wurde. Die Träger des Kreuzes sowie der Fahnen und die Meßbuben erhielten in Eschhofen ein Frühstück, wofür im Rechnungs-Voranschlag 30 Albusse ausgeworfen waren. Schließlich wurde auch an manchen Werktagen zur Erfüllung der Mess-Stiftungen Gottesdienst gehalten.

Zur Zeit der Erbauung der Kapelle, um das Jahr 1450, zählte die Gemeinde etwa 190 Einwohner (die Hälfte derer von dem Jahre 1800) L; mithin 2/3 von 190 = 124 Kirchenbesucher. Die Kapelle fasste notfalls 124 Besucher. Also war damals ihr Raum selbst für die Festfeiern der ganzen Gemeinde eben noch ausreichend. Er blieb es in der ganzen Zeit des Bestehens der Kapelle für ihren gewöhnlichen Gebrauch bei dem Sonntagsgottesdienst für die kranken und alten Leute, nicht aber für den außergewöhnlichen bei den Festfeiern der ganzen Gemeinde. Als  im Jahre 1840 die Filiale Eschhofen und Mühlen zur selbständigen Pfarrei erhoben wurden und die Kapelle als Pfarrkirche dienen sollte, trat ihre völlige räumliche Unzulänglichkeit offen zu Tage. Trotzdem musste man sich mit ihr noch 50 Jahre behelfen.

Am Sonntag, dem 2. August 1892, wurde der letzte Gemeindegottesdienst in ihr gehalten. Pfarrer Hagemann wies in seiner Predigt aus diesem Anlass auf die Vergänglichkeit alles Irdischen hin. Besonders die alten Leute waren sehr ergriffen; denn,  wenn die  Kapelle auch viel zu klein war, so war sie ihnen doch ans Herz gewachsen, da sie in ihr ihre erste heilige Kommunion, ihre Trauung und andere schöne Tage erlebt hatten. Die Zivilgemeinde, der die Kapelle gehörte, verkaufte sie 1895 an den Bäckermeister Muth, der sie niederlegte und auf dem Platz seine Bäckerei errichtete. (Daher der Name „Kirchenbäcker“.) Der Bäcker hatte beabsichtigt, das Balkenwerk für seinen Neubau zu verwenden, musste aber davon Abstand nehmen, da es durch die Jahrhunderte hindurch so hart geworden war, dass es durch Bearbeitung unmöglich war. Von der Mauer, welche die Kapelle umgab, stehen heute noch die zwei steinernen Pfosten am Eingang des Bäckereigehöftes.